Zur Natur: Ich dachte immer Afrika ist braun, aber Marokko ist die grüne Insel im Nordwesten.
Es gibt die schönsten Strände, kilometerlang, naturbelassen, mit Klippen oder mit Dünen, wie man es gerne mag. Die Fischer holen die Fische direkt aus dem wilden Meer und bereiten ein Barbecue direkt am Strand vor deinen Augen.
Es gibt den mittleren Atlas, mit seinen Zeder- und Eukalyptuswäldern, mit den 1000 Quellen und Wasserfällen, mit den Affen und den Berberdörfern am Berghang. Eine Welt in allen vorstellbaren Grüntönen.
Es gibt den Hohen Atlas mit den höchsten Gipfeln Afrikas, Schneebedeckte Berge mit atemberaubenden Schluchten. Man leiht sich nen Esel der einem das Gepäck trägt und wandert über Bergpässe und an Flussläufen entlang. (An Tom: die Preise pro Tag liegen so bei 5 Euro für den Esel und nochmal soviel für einen Führer)
Es gibt den Antiatlas mit seinen hügeligen Argan- und Olivenhainen, überall am Straßenrand kann man frisch gepresstes Öl oder auch leckeren Honig kaufen.
Es gibt die Wüste, endlose Dünen in denen man in Beduinenzelten übernachtet und sich den atemberaubenden und unendlich weiten Sternenhimmel anschaut.
Es gibt schöne Städte, wer aber nach Marrakech und Fès fährt wird vielleicht enttäuscht sein, denn die orientalische Lebensart mischt sich mit dem Touristenstrom und obwohl die Städte hübsch sind ist es Stress und nicht das, was Marokko ausmacht.
Die Menschen: Ich mag auch die Menschen. Mit ein paar Floskeln arabisch (da reicht schon "Guten Tag, wie gehts? Gut, Gottseidank!" und vor allem einem netten Lächeln ist man ein Freund. Lässt man seine Angst fallen wird einem die Herzlichkeit der Menschen entgegenwehen (nur auf nicht-touristische Gegenden anwendbar ;-). Die Araber sind von natur aus sicher genauso argwöhnisch wie wir, aber wenn man damit umzugehen weiß kommt man mit allen zurecht, und es macht Spaß ihnen zu zeigen, dass nicht alle Europäer kaltherzige Geldbeutel sind, genauso wie es Spaß macht zu sehen, dass die Menschen nicht böse und grimmig sind sondern einfach viel Wert auf bestimmte Rituale legen, die uns fremd sind. Beherrscht man sie, ist einem ein Lächeln gewiss.
Vorletztes Wochenende war ich mit Anja und Andreas in Essaouira, ein windiger Ort am Meer mit Festung und vielen Surfern. Es ist ein alter Hippie-Ort, Jimmy Hendrix war da mal und viele Künstler haben sich dort niedergelassen. Wenn man länger bleibt kann man sehr schön entspannen, wir sind allerdings weiter Richtung Süden nach Agadir, eine Hochburg der deutschen Touristen. Ja sogar die Kellner sprechen deutsch...
Küstenstadt Essaouira
Letztes Wochenende waren wir in Oualidia, einem Geheimtipp in Sachen Strand! Genau wie ich es schon beschrieben habe und noch mehr: eine blaue Lagune, umgeben von hügeligen Dünen und den Felsen im Meer, die die Wellen brechen und einen idealen Badeort daraus machen. Einen km weiter dann die langen, menschenlosen Strände mit Entspannungsgaratie, das Meeresrauschen, der Wind, Ruhe und Frieden. Der Fischerort, mit allen Sorten Fisch und Meeresfrüchten. Man sucht sich die noch lebenden Stücke aus und wird anschließend verwöhnt mit einem Mahl und einer Auswahl, die einen in Deutschland ein Vermögen kosten würden. Wir haben uns ne kleine Villa direkt hinter den Dünen gemietet (50 Euro pro Nacht zu sechst) und sind abwechselnd schlemmen, schwimmen und chillen gegangen. Das war herrlich! Im Sommer möglicherweise von Caravan-fahrenden Franzosen belagert, aber in der Nebensaison einer der schönsten Plätze Marokkos zum entspannen.
Dieses Wochenende hab ich mir zum ersten Mal selbst ein Auto gemietet (25 Euro pro Tag) und mich auf nen Roadtrip begeben. Hab Judith nach Ceuta, der spanischen Enklave begleitet, um ihr Visa aufzufrischen. Ceuta ist eine europäische blinkende und glitzernde Perle im Mittelmeer, abgeschottet von Marokko durch Grenzzaun und Sicherheitsdraht. Alles ist schön und man kann alles kaufen. Nur die Menschen scheinen etwas Angst zu haben vor den "Marokkanern, die klauen doch immer und sind doch alle Terroristen". Die armen, gefangen in ihrem Palast... Naja nichtsdestotrotz haben wir die europäische Abendkultur sehr genossen und es uns gut gehen lassen. Am nächsten Tag sind wir zurück nach Marokko, am ältesten Windpark vorbei, auf dem Bergkamm einer 400 Meter hohen Hügelkette! Der Wind pfeift da durchgehend mit durchschnittlich 40 km/h! Man glaubt man wird weggeweht und fragt sich wie die Anlagen das aushalten. Von dort ging es weiter ins Rifgebirge nach Chefchaouen. Auf dem Weg fährt man ein Flussbett entlang, immer tiefer ins Gebirge hinein, umgeben von immer höher werdenden Gipfeln. Der Ort schmiegt sich an einen Berghang und ist super entspannt. Die Gassen sind eng an die Häuder blau-weiß, im Hintergrund die schöne Szenerie der Berggipfel. Es gibt tolle billige Riads mit Natursteinduschen und Dachterassen mit Couchen zum entspannen. Viele junge Spanier waren dort, angeblich wegen der Nähe zu den Hanfanbaugebieten in der Nähe, aber davon haben wir nichts mitbekommen.
On the Road - Ceuta und Chefchaouen
Zurück in Rabat warten wir schon alle auf den richtigen Sommer. Nächsten Monat fängt hier die Festival Saison an , weshalb ich meinen Aufenthalt wohl noch etwas verlängern werde. Nach Rabat kommen Cheb Khaled (Aisha, aisha, écoute-moi!), der hier ein absoluter Superstar ist und den ich unbedingt sehen will. Außerdem Stevie Wonder, Kylie Minogue, Darga (Seeed Marokkos) und viele andere bekannte nationale und internationale Stars.
Nächstes Wochenende wollen wir nach Oulmès, ein Ort im mittleren Atlas, der für seine Thermalquellen und Schluchten bekannt ist und inmitten schöner Natur liegt. Wandern und in den Quellen baden... Mhmmmmm.
so, jetzt weiss ich wieder mal, was los ist. ich bedaure jetzt doch, dass ich nicht für meine eine rundreise nach marokko geplant habe. aber die zeit ist in diesem jahr auch so schnell vergangen. also dann halt erst mal nach neuengland.
AntwortenLöschenschönen bericht hast du geschrieben, wirst noch ganz poetisch werden.
hier wird das wetter jetzt auch jeden tag schöner, am wochenende mehr als 20 grad.
khaled kenne ich auch. hatte der nicht so probleme wegen seiner musik. ich glaube, es schreibt sich écoutez-moi.
na gut , dann bis zum nächsten mal
angelika
Stevie Wonder ???
AntwortenLöschenNee, ne..?